2009 kam unsere Tochter auf die Welt. Mit 11 Monaten diagnostizierte der Orthopäde eine Krümmung der Wirbelsäule (Skoliose) und verordnete eine Korsetttherapie.

Wow! Bis dahin kannte ich weder Skoliose noch Korsetts bei Kindern und konnte mir darunter überhaupt nichts vorstellen. Ich war ziemlich niedergeschmettert und überfordert, aber riss mich zusammen und funktionierte.

In einem Skolioseforum lernte ich, was es heißt, mit Skoliose zu leben und setzte alles daran, dass meine Tochter eine gerade Wirbeläule bekommt. Ich turnte geduldig mit ihr nach Vojta, auch wenn es ihr nicht gefiel und mein Herz brach jedes Mal, wenn ich sie auf der Wickelauflage in das Hartplastikkorsett zwängen musste. 

Ich hatte ständig Angst um sie, da sie sich beim Hinfallen nicht abrollen konnte. Das Wort Hubschraubermama habe ich wohl erfunden...

Als Mama wollte ich alles richtig und perfekt machen. Mein Mann war im Außendienst tätig und so dachte ich, dass es allein meine Aufgabe sei, mich um unser Kind zu kümmern: Erziehung, Bespaßung, Physiotherapie...

Nach 2 Jahren Elternzeit ging ich in Teilzeit arbeiten, kümmerte mich um die Aufnahme in einen heilpädagogischen Kindergarten und engagierte mich im Elternbeirat.

In der Grundschule gehörte ich zu den Mamas, die bei Veranstaltungen mithalfen und immer da waren, wenn sie gebraucht wurden.

Ich stieß an meine Grenzen und ignorierte sie. 

Rückblickende verabschiedeten sich unterbewusst Freude und Lachen aus meinem Leben und machten Verbissenheit und Ernsthaftigkeit Platz. 

Als ich 2015 "nur noch mal schnell" mit dem Rad etwas erledigen wollte, hatte ich einen Verkehrsunfall, durch den mir schmerzhaft bewusst wurde, dass das Leben von jetzt auf gleich vorbei sein kann...

Der Unfall rückte mir den Kopf zurecht. Mir wurde klar, dass der Frieden mit mir nur oberflächlich war. Ich erkannte, dass die Unwohlseinzustände tatsächlich Panikattacken waren, die durch unterdrückten Stress und in der Tiefe verstaute Gefühle verursacht wurden. Es war höchste Zeit etwas zu ändern und mich intensiver mit mir zu beschäftigen.

Mit John Streleckys Büchern begann ich mir Gedanken über den Sinn meines Lebens zu machen. 

Der erste Schritt zu meiner Selbstliebe war, meine Ängste, die der Unfall hinterlassen hatte zusammen mit einer Psychotherapeutin anzugehen. (Anderen gibt man ja gerne den Rat das zu tun, aber wenn man selber den Weg geht, denkt man: sch... ich krieg mein Leben nicht auf die Reihe!)

Dank meiner Tochter fing ich an, mich mit der Arbeit von Jesper Juul und gewaltfreier Kommunikation zu befassen. Endlich checkte ich, dass auch ich Bedürfnisse habe, denn irgendwie waren die im Mamasein verloren gegangen.

Anfang 2021 hörte ich endlich auf mein Herz und absolvierte erfolgreich im Jahr 2022 die zertifizierte Coaching-Ausbildung von Veit Lindau und wurde Life Trust Coach® (Zertifikat ansehen) 

Nun kann ich gar nicht anders, als Coachin zu sein, denn ich liebe den SICHTWECHSEL, den meine Klientinnen vollziehen, ihre Klarheit wiederfinden, sogar über sich hinauswachsen und mehr Freude im Leben haben.

Seit meinen Unfall bin ich bewusst dankbar für jeden Tag den ich habe um meine Tochter aufwachsen zu sehen und mein Leben mit allen Sinnen genießen zu können.

Zum einen gewinne ich mit Achtsamkeit viele Momente für die ich dankbar bin und zum anderen hilft sie mir im Hier und Jetzt zu leben und mich dahin zurückzuholen, wenn ich merke, dass ich mich in Gedanken verliere.

Oft vertrauen sich mir Menschen an, denen ich noch nie zuvor begegnet bin. Ich arbeite seit 20 Jahren in einem Bereich, in dem Datenschutz an erster Stelle steht. Verschwiegenheit ist mein Grundsatz.

Freude ist ein wunderbares Gefühl und ich liebe es zu Lachen.

Am schönsten ist für mich die Freude, jemanden anderen eine Freude zu bereiten. 

Ich lasse mich nicht leicht aufwiegeln sondern reagiere ruhig und besonnen. 

Menschen oder Situationen akzeptiere ich so wie sie sind, um sie als das wahrzunehmen, was sie tatsächlich sind.

Meine Familie bedeutet für mich Liebe, Freude und Geborgenheit. 

Ich spüre, wenn es jemanden nicht gut geht und kann andere gut verstehen, wenn sie in Not sind. Dann ist es mir ein Bedürfnis ihnen zu helfen. 

Sei es das geistige Wachstum - es gibt so viel Interessantes dazuzulernen oder sich weiterzubilden... - als auch das mentale Wachstum - sich immer mehr seiner Gefühle und inneren Anteile bewusst zu werden und an/mit Ihnen zu wachsen.